Mittwoch, 22. Mai 2013

Rezension: Die Rose von Angelâme - Carmen Mayer

Autor: Carmen Mayer
Verlag: edition oberkassel
Erscheinungsdatum: 12.02.2013
Format: E-Book






Dieses Buch habe ich im Rahmen von Bücherwahnsinn's eBook-Challenge gelesen!

Kurzbeschreibung:

1840: Marie von Angelâme entdeckt im Nachlass ihres Vaters Gerichtsprotokolle, denen zufolge eine ihrer Ahnen im 14. Jahrhundert auf dem Scheiterhaufen als Hexe verbrannt wurde. In den Schriften ist von der Prophezeiung einer geheimnisvollen Dame die Rede, deren Wortlaut die Comtesse nicht einmal unter der Folter preisgab und mit in den Tod nahm.
Zur Jahrtausendwende rätselt der Angestellte einer großen Versicherungsgesellschaft über den Grund einer völlig überzogen scheinenden Police für das Bild eines unbekannten Malers und den gewaltsamen Tod seiner Besitzer. Zusammen mit einer Freundin der Toten folgt er dem Geheimnis des mysteriösen Gemäldes bis vor den Abgrund tödlicher Ränkespiele, deren Anfang ebenfalls in einer uralten Prophezeiung zu liegen scheint. Ihr Ende offenbart das Geheimnis der Rose jedoch nur demjenigen, der Augen hat zu sehen und Ohren zu hören.


Meine Meinung:

Die Kurzbeschreibung klang schon sehr vielversprechend - ich liebe Bücher, die auf verschiedenen Zeitebenen spielen, vor allem dann, wenn diese und die darin agierenden Personen durch ein Geheimnis miteinander verbunden sind, das sich quasi durch die Jahrhundert zieht.
In diesem Roman werden die Zeitebenen nicht  - wie meist üblich - kapitelweise oder alle paar Kapitel gewechselt, sondern die Handlungsstränge im 14. und im 19. Jahrhundert sind in sich abgeschlossene Bücher. Am Beginn und am Ende des gesamten Buches spielt dann die Handlung jeweils in der Gegenwart. Auch wenn sich das sicher einfacher liest, hat sich die Autorin damit meiner Meinung nach die Möglichkeit genommen, durch häufige Wechsel der Erzählebenen Spannung aufzubauen. Das hätte dem Buch auch sehr gut getan, denn so war schon ziemlich früh klar, um was es eigentlich geht und worin der Schlüssel zu dem Geheimnis liegt.

Frau Mayer versucht den Leser durch einen jeweils an die Zeit angepassten Sprachstil auf die verschiedenen Erzählebenen mitzunehmen und die jeweils passende Atmosphäre zu schaffen, was ihr auch ganz gut gelingt. 
Leider war die Handlung im Mittelalter sehr, sehr zäh und von unzähligen Wiederholungen und überflüssigen Handlungsschleifen geprägt, so dass ich gegen Ende hin die Seiten nur noch überflogen bzw. auf dem Kindle ganz schnell weitergeklickt habe. Erschwerend kam noch hinzu, dass die Autorin  brav über die Templer und das Mittelalter recherchiert hat und dies wohl auch zeigen wollte, was zu sicherlich lehrreichen, aber für die Handlung ziemlich unnötigen und den Lesefluss störenden informativen Aufzählungen führte. Wesentlich straffer, flüssiger und angenehmer zu lesen waren dagegen die Handlungsstränge in der Gegenwart und im 19. Jahrhundert.
Die Charaktere blieben leider auf allen Erzählebenen sehr blass für mich. Durch unglaublich häufige, unvermittelte Wechsel der Erzählperspektive hatte auch keine der zahlreichen Figuren wirklich die Chance, sich zu entfalten und entweder meine Sympathie zu gewinnen oder für mich zum Feindbild des Buches zu werden. Oft hatte ich den Eindruck, dass ich auf diese Weise noch schnell mit Informationen versorgt werden sollte, die für einen einigermaßen logischen Fortgang der Handlung nötig waren.
Allgemein fehlte mir die Schlüssigkeit der Handlung. An vielen Stellen wurden spätere Geschehnisse vorweggenommen und hin und wieder auch Dinge im Nachhinein einfach passend zurechtgebogen. Gerade bei so einen Historien-Mystery-Roman, der von ungelösten Rätseln und der logischen Verknüpfung der verschiedenen Handlungsstränge lebt, ist das für mich ein dickes Minus.

Somit habe ich den Kindle am Ende des Buches (das für mich auch noch sehr unbefriedigend war) eher erleichtert als bedauernd zugeklappt.

Mein Fazit: Nette Idee, aber enttäuschende Umsetzung.

Meine Bewertung: 1 von 5 Punkten


Quelle für Cover und Buchinfos: amazon

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