Montag, 15. April 2013

Rezension: Die Sünde der Brüder - Diana Gabaldon

Autor: Diana Gabaldon 
Verlag: Blanvalet
Erscheinungsdatum: 08.12.2008
Format: Taschenbuch 
Serie: Teil 4 der Lord-John-Reihe (klick hier für die Serieninfo)









Meine Meinung:

In diesem vierten Teil und zweiten vollständigen Buch von Diana Gabaldons historischer Krimi-Serie um Lord John Grey, eine Nebenfigur aus den Outlander-Romanen, lernen die Leser zunächst einmal seine Familie besser kennen, in der es so einige Geheimnisse und Skandale aus der Vergangenheit gibt. Eins dieser Geheimnisse, nämlich das Rätsel um den Tod seines Vaters, aufzudecken und gleichzeitig dessen Ruf vom Verdacht des Hochverrats reinzuwaschen, liefert den Stoff für den "Krimi"-Plot dieses Buches. Auch in Lord Johns Privat- und Berufsleben tut sich so einiges, bedingt durch einen zukünftigen Stiefbruder, den der dritte Ehemann seiner Mutter mit in die Ehe bringt, und seinen Einsatz als Offizier in Deutschland während des Siebenjährigen Krieges. 
Der Einstieg in das Buch war für mich zunächst einmal verwirrend, da sehr viel auf die Familiengeschichte und die Verwicklungen innerhalb der Familie Grey angespielt wurde, zu denen mir der Hintergrund gefehlt hat. Wie sich herausstellte, lag das allerdings nicht an meinem schlechten Gedächtnis, sondern die Enthüllung aller Familiengeheimnisse und Skandale, ihrer Ursachen und Ergebnisse, bildet den roten Faden des Buches. Als Leser erhält man immer wieder häppchenweise neue Informationen. In der ersten Hälfte des Buches geht es dann auch hauptsächlich darum, welche Familienmitglieder was vor anderen Familienmitgliedern verheimlichen und um den - sehr selektiven - Austausch dieser Informationen. Im zweiten Handlungsstrang kommen sich Lord John und sein zukünftiger Stiefbruder Percy näher - auch das schreitet eher langsam voran, ist aber natürlich wichtig für die gesamte Handlung des Buches. Dieser erste Teil könnte ziemlich langatmig sein, aber hier zeigt sich wieder einmal Diana Gabaldons Talent, ihren Lesern den Alltag ihrer historischen Settings nahezubringen, in diesem Fall die Facetten des Lebens junger Adliger und Berufsoffiziere im London Mitte des 18. Jahrhunderts bzw. im Feldlager der britischen Armee, in das man dank ihrer ausgezeichneten Recherche richtig eintauchen kann.
Ein Stück nach der Hälfte passiert ein wirklicher Knall und ab diesem Punkt nimmt die Geschichte in jeder Hinsicht Fahrt auf, so dass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte! Lord John erlebt einen Wendepunkt in seiner Beziehung zu Percy, kommt der Lösung des Rätsels um seinen Vater immer näher, gerät dadurch in große Gefahr und auch als endlich die Schlacht von "Crefeld" (ja, es ist die norddeutsche Stadt, die heute so ähnlich geschrieben wird) losbricht, wird es ganz eng für ihn. Nach all diesen Höhepunkten wird es gegen Ende des Buches hin zwar wieder etwas ruhiger, trotzdem bleibt die Story spannend, bis alle Handlungsstränge zu meiner Zufriedenheit aufgelöst wurden.
Übrigens kommen auch die Fans von Jamie Fraser aus der Outlander-Serie hier auf ihre Kosten, da Lord John mehrmals das Gut Helwater besucht, wo Jamie während der Zeit, in der dieses Buch spielt, als Stallknecht arbeitet.
Alles in allem hat mich Diana Gabaldon mit ihrem historischen Krimi um Lord John Grey wieder bestens unterhalten! Ich liebe einfach ihre Erzählkunst, die Art, wie sie unterhaltsame und informative Details aus ihrer Recherchearbeit in die Geschichte einstreut und diese mit ihrer Handlung und ihren Personen verknüpft. Der Spannungsbogen dieser Geschichte hätte ein wenig gleichmäßger ausfallen können, trotzdem gibt's von mir die Höchstbewertung.

Meine Bewertung: 5 von 5 Punkten


Quelle für Cover und Buchinfos: Blanvalet

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